Multiple Sklerose (MS) ist eine entzündliche Erkrankung des Zentralen Nervensystems, die das Gehirn und das Rückenmark umfasst und meist im frühen Erwachsenenalter beginnt. Die Krankheit lässt noch viele Fragen unbeantwortet und ist in Verlauf, Beschwerdebild und Therapieerfolg von Patient zu Patient so unterschiedlich, dass sich allgemeingültige Aussagen nur bedingt machen lassen. Aus diesem Grund ist MS auch als "Krankheit mit den 1000 Gesichtern" bekannt.
Die Forschung zur MS ist noch nicht abgeschlossen. Der Bundesverband der DMSG gibt Auskunft über den aktuellen Wissensstand.
Falls Sie die dort zusammengefassten Informationen lesen möchten, dann klicken Sie bitte hier: zum Bundesverband.
Begriffserklärungen und Fakten zu Thema MS
Autoimmunerkrankung
Das Immunsystem arbeitet gegen den eigenen Körper
1838 wurde MS erstmals medizinisch beschrieben. Es ist möglich, dass die Krankheit seit Anbeginn der Menschheit existiert.
„Die Krankheit mit den 1.000 Gesichtern“
Wegen des komplexen, vielseitigen und wechselhaften Krankheitsbildes wird MS als die Krankheit mit den 1.000 Gesichtern bezeichnet
Vielfache Narben
Multiple = „vielfach“ – Sklerose = „Narben“, Vielfache Narben = Bezug auf vernarbte Gewebestellen im Zentralnervensystem (ZNS), Ärztliche Bezeichnung: Encephalomyelitis disseminata (ED) = Eine im Gehirn und im Rückenmark verstreut auftretende Entzündung.
Schub
Bei vielen MS-Erkrankten treten Verschlechterungen plötzlich auf. Diese spontane Verschlechterung wird Schub genannt. Wann, in welchen Abständen und mit welcher Stärke Schübe auftreten, lässt sich nicht genau vorhersagen. Ursache sind Entzündungsherde im Zentralnervensystem, die sich schnell ausbreiten. Liegt ein Schub vor, sollte dieser umgehend behandelt werden, damit sich die Krankheitszeichen nicht weiter verschlechtern. Eine schnelle Behandlung ermöglicht auch ein schnelleres Zurückbilden der Krankheitszeichen. Die bei einem Schub auftretenden Einschränkungen (Behinderungen) können sich ganz, teilweise oder gar nicht zurückbilden.
Diagnose
Multiple Sklerose zu diagnostizieren ist eine komplexer und zeitaufwändiger Vorgang, weil das eigentliche Krankheitszeichen — die Schädigungen im ZNS — von Außen nicht feststellbar ist. Zudem erschweren es die vielfältigen Symptome, die durch die Schädigungen im Zentralnervensystem ausgelöst werden, eine schnelle und vor allem sichere MS-Diagnose. Viele Symptome und Symptom-Kombinationen ähneln anderen Krankheiten und müssen vom Arzt ausgeschlossen werden. Bestandteile einer MS-Diagnose sind zum Beispiel neurologische Untersuchungen, Magnetresonanztomographie (MRT), Lumbalpunktion und evozierte Potenziale (Messung von Nervenimpulsen. Die Diagnosemethoden werden in regelmäißgen Abständen überarbeitet und angepasst.